Mittwoch, 21. März 2018

No poo - Haare waschen mit Mehl & Essig

Vor ungefähr einem Monat habe ich das erste Mal von no poo gelesen. Zuerst dachte ich mir, cool, es verspricht so Einiges, ich spare Geld, und entlaste die Umwelt. Hört sich doch perfekt an!
Nachdem ich dann aber weiter recherchiert habe, und so einige Horrorgeschichten gelesen habe, war ich doch sehr unentschlossen. Extrem fettige Haare, juckende Kopfhaut, ekliger Geruch? Hat sich für mich dann doch nicht so schön angehört, und ich dachte mir dann, so öko muss ich auch wieder nicht sein (bitte nicht zu ernst nehmen ;)) dass ich mein Haar mit Mehl wasche.
Aber irgendwie hat mich der Gedanke nicht los gelassen, und ich hab dann einfach spontan angefangen meine Haare mit Roggenmehl und Apfelessig zu waschen.
Wie genau, das erfährt ihr hier. :) 

Was ist no poo?

No poo soll soviel bedeuten wie no shampoo, also Haare waschen ohne Shampoo. Statt Shampoo nimmt man entweder Roggenmehl, Lavaerde, Natron, man wascht sie nur mit Wasser, oder bürstet sie nur noch - da gibt's ganz viele Methoden.

Warum Haare waschen ohne Shampoo?

Dafür gibt es mehrere Gründe.
Die Haare sollen weniger schnell fettig werden, dass heißt, die Talgdrüsen sollen wieder ins Gleichgewicht kommen, man soll mehr Volumen bekommen & sie sollen gesund & glänzend sein. Die Beschreibung von Traumhaaren, oder? 
Andererseits entlastet es die Umwelt, weil man keine Plastikverpackung hat und man spart Geld - mit einer Packung Roggenmehl (1-2€) und einer Flasche Apfelessig (3-4€) kommt ihr wirklich sehr lange Zeit aus - mit dem Apfelessig nochmal viel länger als mit dem Mehl. Ich hab in den vier Wochen nicht mal ein Viertel von dem Apfelessig gebraucht, und ca. drei Viertel vom Roggenmehl.

Wie funktioniert das Waschen mit Roggenmehl und Apfelessig?

Je nach Haarlänge nimmt man 3-5 Esslöffel Roggenmehl (ich habe längere Haare und nehme vier) und mischt es dann mit Wasser bis es zu einem Brei wird. Viele sieben das Mehl vorher, damit keine Klumpen im Haar bleiben. Habe ich nicht gemacht, und hab trotzdem keine Probleme. Übrigens ist es wichtig, Roggenmehl zu nehmen, und kein Weizenmehl oder ein Anderes, da Roggenmehl weniger Gluten (Klebereiweiß) hat als Weizenmehl - das heißt ihr hättet mit Weizenmehl total verklebte Haare.
Danach lasst ihr den Brei kurz ziehen & dann geht's auch schon ab unter die Dusche, und ihr massiert den Brei gründlich in euer nasses Haar ein. Achtet drauf, das ihr überall gut hin kommt und es gut einmassiert - und danach auch wieder gründlich auswaschen. Das Ganze dauert natürlich schon länger als mit Shampoo, weil man einfach wirklich gründlich sein muss.
Apfelessig dient als Spülung für die Haare - muss man nicht machen, ich mag's aber gerne. Dazu mischt ihr einfach Apfelessig mit Wasser, im Verhältnis 1:1. Entweder ihr leert es euch dann über eure Haare und spült es nach kurzer Einwirkzeit mit kaltem Wasser aus. Das Wasser muss kalt sein, damit sich die raue Haarstruktur wieder schließt. Oder ihr wascht es gar nicht aus.
Eine andere Möglichkeit ist, etwas Apfelessig mit Wasser in eine Sprühflasche geben, und dann in euer Haar zu sprühen. Wenn ihr wollt, könnt ihr auch noch ein paar Tropfen ätherisches Öl (am Besten Bio) dazu geben, für den Geruch. Ich mach das so, und bin sehr zufrieden damit. Gebe übrigens immer ein bisschen Lavendelöl dazu. Das Ganze braucht ihr auch nicht auswaschen. Wie gesagt, der Geruch verfliegt wenn ihr trockene Haare habt.




Mein Fazit nach 4 Wochen

Das erste Mal Mehl am Kopf haben ist irgendwie ein komisches Gefühl. Und vorab: es schäumt natürlich nicht so wie Shampoo. Aber man gewöhnt sich daran, und ich war nach dem ersten Mal ziemlich begeistert von dem Ergebnis. Meine Haare sahen frisch gewaschen aus und hatten keinen unangenehmen Geruch. Und das Volumen war grandios - wie auch der Glanz in meinen Haaren. Für mich war ja einer der Hauptgründe meine Haare anders zu waschen, weil sie eine Zeit lang einfach nur noch platt an meinen Kopf hingen, und mich meine Kopfhaut auch gejuckt hat. Diese Probleme hatte ich beim Haare Waschen mit Mehl nicht mehr.
Wenn die Haare noch nass sind, riecht man den Apfelessig, aber sobald sie trocken sind riechen sie nach gar nichts mehr. 
Ich hab meine Haare - wie sonst auch mit normalen Shampoo - jeden zweiten Tag gewaschen, und ich muss sagen, am zweiten Tag waren sie schon recht fettig, aber nicht viel mehr als früher.
Von den ganzen Horrorgeschichten die man von vielen Bloggern lesen kann, wie extrem fettige Haare, Haarausfall, Gestank, und so weiter, konnte ich glücklicherweise fast gar nichts merken.
Allerdings ist es schon ziemlich Zeitaufwendig, das Mehl & die Rinse machen, dann ziehen lassen, das Mehl gründlich einmassieren und auch wieder gründlich rauswaschen nimmt schon mehr Zeit in Anspruch als eine normale Haarwäsche. Leider habe ich von den positiven Effekt, dass die Haare weniger schnell nachfetten, noch nichts bemerkt. Wenn das mal der Fall sein sollte, nimmt es natürlich weniger Zeit in Anspruch.


Verwendest du "no-poo" auch weiterhin?

Ich bin mir da noch ziemlich unsicher, aber für den alltäglichen Gebrauch denke ich nicht, weil es mir einfach viel zu Zeitaufwendig ist. Ich werde mir ein gutes Naturkosmetik Shampoo suchen, und die Haarwäsche mit Mehl und Rinse werde ich aber trotzdem hin und wieder machen - weil es einfach ein super Ergebnis ist.

Ich werde aber definitiv nicht zu konventionellen Shampoo zurück kommen. Nach diesen vier Wochen hab ich einmal eine Haarwäsche mit normalen Shampoo probiert, einfach weil ich null Lust hatte mir die Mehlmischung zuzubereiten. Das Gefühl, muss ich ehrlicherweise zugestehen, beim Waschen war echt schön. Hab den Schaum & den Geruch wirklich vermisst, aber am nächsten Tag juckte meine Kopfhaut, und meine Haare hingen auch schon wieder platt runter.
Von konventionellen Shampoos hab ich also definitiv genug.

Werbung weil Marken erkennbar 

Habt ihr schon mal Erfahrung mit no poo gemacht? Mit was wäscht ihr eure Haare?

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